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Infoveranstaltung der FWG: Vorbehaltsfläche Sandabbau im Fokus des Regionalplans

Mai 29, 2025 | Gemeinde, Naturschutz, Ortsverband, Sandabbau

Jörg Rupp – Mitglied Regionalversammlung Südhessen

Schaafheim – Wie lässt sich die Sandabbau-Vorbehaltsfläche westlich des Eichenwegs aus dem Regionalplan Südhessen entfernen – und was muss dafür konkret unternommen werden? Diese zentrale Frage stand im Fokus einer Informationsveranstaltung, zu der die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Schaafheim am vergangenen Donnerstag gezielt politische Entscheidungsträger eingeladen hatte. Rund um diese hochaktuelle Thematik entwickelte sich ein informativer Abend, der von Sachlichkeit und konstruktivem Austausch geprägt war.

Als Gast konnte die FWG den erfahrenen Kommunalpolitiker und Mitglied der Regionalversammlung Südhessen Jörg Rupp begrüßen. Mit seiner Expertise gewährte Rupp den Teilnehmenden einen detaillierten Einblick in das komplexe Verfahren zur Herausnahme einer sogenannten Vorbehaltsfläche – jener Flächen also, die von regionaler Planung für eine potenzielle Nutzung (z. B. als Sandabbau, Siedlungs- oder Gewerbefläche) freigehalten werden.

Ein Fahrplan mit Frist

Wer eine Änderung im Regionalplan anstrebt, sollte umgehend aktiv werden. Bereits in der ersten Juliwoche 2025 ist der Beschluss zur Offenlage des Regionalplans Südhessen vorgesehen, was einen zentralen Meilenstein im weiteren Ablauf darstellt. Die Frist für entsprechende Änderungsanträge läuft bereits und sollte bis Ende September 2025 genutzt werden – denn dann beginnt das förmliche Beteiligungsverfahren. Die eigentliche Offenlage ist für den Zeitraum zwischen Oktober und November 2025 geplant. In dieser Phase besteht letztmalig die Möglichkeit, gesonderte Stellungnahmen einzureichen. Zudem werden in diesem Zeitraum auch die Träger öffentlicher Belange formell in das Verfahren einbezogen. Jörg Rupp wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kommunen ihre Änderungsanträge bereits eingereicht haben. Für Schaafheim bedeutet das: Jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt. Ein formaler Beschluss der Gemeindevertretung ist notwendig, um den Gemeindevorstand mit der Aufnahme von Gesprächen mit dem Regierungspräsidium zu beauftragen und die nächsten Schritte rechtzeitig einzuleiten.

Darüber hinaus empfahl Rupp, sich fachliche Unterstützung durch ein Planungsbüro mit ausgewiesener Erfahrung im Bereich Regionalplanung zu sichern, um das komplexe Verfahren professionell begleiten zu lassen. Er betonte außerdem, dass kommunale Mandatsträger innerhalb der Regionalversammlung durchaus Einfluss nehmen können – vorausgesetzt, sie nutzen diese Möglichkeit auch aktiv.

Politischer Schulterschluss erforderlich

„Man muss diese Chancen ergreifen, wenn man die Entwicklung vor Ort mitgestalten will“, so Rupp. Ziel sei es, ein abgestimmtes Vorgehen der politischen Gremien zu erreichen – über Fraktionsgrenzen hinweg. Denn nur gemeinsam könne man den Antrag zur Herausnahme der Sandabbau-Vorbehaltsfläche rechtzeitig und rechtssicher in die zuständigen Gremien bringen. Gleichzeitig wies Rupp jedoch darauf hin, dass es trotz aller Bemühungen keine Erfolgsgarantie gebe – die Entscheidung liege letztlich bei den zuständigen Stellen im Regionalplanungsverfahren.

Der Blick in den Veranstaltungsraum offenbarte hingegen ein zwiespältiges Bild und ließ Zweifel am Engagement für ein gemeinsames Vorgehen aufkommen. Denn aus der Gemeindevertretung waren neben der FWG die Grünen vollständig vertreten, während die CDU nur zwei Mitglieder entsandte und die SPD nicht anwesend war; vom Gemeindevorstand nahmen lediglich die beiden FWG-Vertreter teil. Dennoch zufrieden zeigte sich FWG-Fraktionsvorsitzender Patrick Kelley: „Mit Jörg Rupp hatten wir einen hervorragenden Experten an unserer Seite, der das komplexe Verfahren klar und verständlich vermitteln konnte. Uns war es wichtig, allen politischen Entscheidungsträgern die Möglichkeit zu geben, eine fundierte Grundlage über das Verfahren der Regionalversammlung zu erhalten – als Basis für die nächsten Schritte.“

Nächste Schritte

Mit dem gewonnenen Wissen und dem klaren Fahrplan verfügen die Beteiligten nun über eine solide Grundlage, um die nächsten Schritte gezielt anzugehen. Entscheidend für den Erfolg wird dabei sein, dass die kommunalen Gremien – unabhängig von politischen Zugehörigkeiten – eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Nur durch einen abgestimmten Schulterschluss können die erforderlichen Beschlüsse rechtzeitig gefasst und die notwendigen Gespräche mit dem Regierungspräsidium geführt werden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie konsequent und zielgerichtet diese Zusammenarbeit gelingt – und ob es Schaafheim gelingt, seine Interessen mit der Herausnahme der Sandabbau-Vorbehaltsfläche westlich des Eichenwegs im Regionalplanungsverfahren wirkungsvoll zu vertreten.